Was und wofür sind Sulfite?
Es ist schon komisch, dass auf nahezu jedem Weinetikett – gerne in verschiedenen Sprachen – der Zusatz "enthält Sulfite" steht.
Wir fragen uns warum und klären auf:
Sulfite (=Schwefel) sind aus unserem Alltag gar nicht mehr wegzudenken und normalerweise nicht bedrohlich oder gefährlich. In der menschlichen Leber sorgt das Enzym Sulfitoxidase für den Abbau und die Umwandlung der Schwefelverbindungen, welche dann ausgeschieden werden.
Ganz natürlichen Schwefel finden wir schon im Gemüseregal im Supermarkt: Meerrettich, Zwiebeln, Knoblauch, Lauch und Schnittlauch. Diesem werden ja bekanntermaßen gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt. Ebenso natürlichen Schwefel finden wir in eiweißhaltigen Lebensmitteln, wie Hartkäse, Brathähnchen, Schweinebraten, Matjes und/oder gerösteten Erdnüssen. Sulfiten werden auch antioxidative, konservierende und antimikrobielle Eigenschaften zugeschrieben und sie sind für zahlreiche Lebensmittel zugelassen, wie beispielsweise, Trockenobst, Rosinen, Müsliriegeln, Sauerkraut, Kartoffelgerichte, Würzmittel, Senf, manche Fruchtsäfte und Chips.
Wir sind gewissermaßen umzingelt von Sulfiten.
Da diese Schwefelverbindungen aber Allergien und damit Symptome, ähnlich einer Lebensmittelvergiftung oder Asthma auslösen können, schreibt die Lebensmittelverordnung seit 2005 vor, die Verpackungen mit den entsprechenden E-Abkürzungen (E221 bis E228) zu kennzeichnen.
Beim Wein gibt es eine Besonderheit: Bei der Gärung durch bestimmte Hefen entstehen ganz natürliche Sulfite. Sobald der Zucker im Wein verbraucht ist, ist damit auch der Gärprozess des Weins beendet. Wenn dieser Prozess zur Abfüllung ausreicht, ist der Wein frei von Zusätzen und es muss keine Kennzeichnung erfolgen. Erst beim Zusatz von künstlichen Sulfiten, um die Gärung einzudämmen und damit eine Oxidation zu verhindern, muss die Zusatzinfo „enthält Sulfite“ zwingend auf das Etikett. Ohne diesen Schwefel würden viele Weine zu schnell zu Essig werden, da sie unkontrolliert nachgären. Und das wollen wir bestimmt nicht!
Einen schwefelfreien Wein gibt es demnach also nicht. Wir haben Weine in unserem Sortiment, die zumindest keine künstlichen Zusätze beinhalten, wie zum Beispiel die Linie Redentore der Kellerei De Stefani. Und als Faustregel kann man festhalten: Trockener Rotwein enthält weniger Schwefel als beispielsweise lieblicher Weißwein und man kann auch sagen: Je trockener, desto weniger Zusatzstoffe.
In diesem Sinn heben wir unser Glas auf Ihr Wohl!
Herzlichst,
Ihr Weindepot Geyer